Resilienzfaktoren
DIE 7 RESILIENZFAKTOREN: STÄRKEN FÜR EIN ERFÜLLTES LEBEN

von | Jan. 10, 2025 | achtsam leben, Lebendig im Hier und Jetzt | 0 Kommentare

Das Leben unterliegt einem ständigen Wandel und stellt uns immer wieder vor neue Herausforderungen. Damit wir diese bewältigen können und auch an Schicksalsschlägen nicht komplett zerbrechen, benötigen wir Resilienz. Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen zu meistern und gestärkt aus Krisen hervorzugehen. Doch was macht eine Person resilient? Es gibt sieben zentrale Faktoren, die zur Resilienz beitragen. Im folgenden stelle ich diese Faktoren vor und zeige, wie sie im Alltag angewendet werden können, um die persönliche Widerstandskraft zu stärken.

 

1. Akzeptanz

Akzeptanz ist der erste und wohl wichtigste Resilienzfaktor. Akzeptanz bedeutet, die Realität anzunehmen, wie sie ist, ohne sich in einem ständigen Kampf gegen das Unveränderliche zu verstricken. Menschen, die gut akzeptieren können, erkennen an, dass das Leben nicht immer nach Plan verläuft und dass Rückschläge zum Leben dazugehören. Diese Haltung ermöglicht es, sich auf Lösungen zu konzentrieren, anstatt in Selbstmitleid zu versinken.

Anwendung im Alltag

Das klingt in der Theorie logisch, ist aber in der Praxis harte Arbeit. Ich werde nie vergessen, wie lange ich gebraucht habe, meine Brustkrebsdiagnose und alle damit verbundenen Änderungen in meinem Leben zu akzeptieren. Noch heute gibt es immer wieder Momente in denen ich mit dem Schicksal hadere und weit weg bin von Akzeptanz. Um die eigene Akzeptanz zu fördern, ist es hilfreich, regelmäßig zu reflektieren und sich folgende Fragen zu stellen: Was kann ich an dieser Situation nicht ändern? Was sind die nächsten Schritte, die ich unternehmen kann? Diese Art der Selbstreflexion kann helfen, die Realität klarer zu sehen und besser mit Herausforderungen umzugehen.

 

2. Optimismus

Optimismus ist die Überzeugung, dass die Situation eine positive Wendung nehmen kann. Resiliente Menschen neigen dazu, in schwierigen Zeiten das Gute zu sehen und glauben an die Möglichkeit von Veränderungen. Sie verstehen, dass sie die Kontrolle über ihre Reaktionen und Emotionen auf Rückschläge haben.

Anwendung im Alltag:

Es gibt von Natur aus optimistische Menschen, aber selbst wer eher als Pessimist geboren wurde, kann lernen optimistischer zu werden. Ein erster Schritt ist es, negative Gedanken bewusst zu identifizieren und zu versuchen, sie durch positive zu ersetzen. Eine Technik, die dabei hilfreich sein kann, ist das Führen einer Dankbarkeitsliste. Notiere jeden Tag drei Dinge, für die Du dankbar bist. Diese Übung hilft, den Fokus auf das Positive zu lenken. Es gibt eine Reihe schöner Dankbarkeitstagebücher, die einen mit gezielten Fragen in der täglichen Dankbarkeitsroutine unterstützen.

 

3. Lösungsorientierung

Lösungsorientierung bedeutet, aktiv nach Lösungen für Probleme zu suchen, anstatt sich in der Problematik zu verlieren. Resiliente Menschen sind in der Lage, Herausforderungen als Chancen zur Weiterentwicklung zu betrachten. Sie analysieren die Situation, entwickeln Strategien und setzen diese um.

Anwendung im Alltag:

Manche Herausforderungen erscheinen so groß, dass es keine Lösung zu geben scheint. Insbesondere bei schweren Schicksalsschlägen fällt es schwer lösungsorientiert zu denken. Auch hier ist es hilfreich, sich intensiv mit dem Problem auseinander zu setzen und mögliche Lösungen zu notieren, ohne sie sofort zu bewerten. Oft entstehen aus den verrücktesten Ideen die besten Lösungen.

 

4. Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit bezeichnet das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, Herausforderungen zu meistern und Ziele zu erreichen. Menschen mit hoher Selbstwirksamkeit glauben, dass sie durch ihr Handeln Einfluss auf ihre Lebensumstände ausüben können. Dieses Vertrauen ist entscheidend für die Resilienz, da es dazu beiträgt, auch in schwierigen Situationen aktiv zu bleiben.

Anwendung im Alltag:

Es tut so gut, Selbstwirksamkeit zu erleben und sich nicht hilflos ausgeliefert zu fühlen. Mir persönlich ist Selbstwirksamkeit unglaublich wichtig! Um Deine Selbstwirksamkeit zu stärken, setze Dir realistische Ziele und feiern Deine Erfolge, egal wie klein sie erscheinen mögen. Stelle Dich regelmäßig neuen Herausforderungen und reflektiere über Deine Fortschritte. Je mehr Du erlebst, dass Du Dinge bewirken kannst, desto stärker wird Dein Vertrauen in Deine eigenen Fähigkeiten. Verwechsle Selbstwirksamkeit aber bitte nicht mit Kontrollzwang. Wir können im Leben nicht alles kontrollieren und müssen auch vertrauen lernen.

 

5. Emotionale Regulation

Emotionale Regulation bezieht sich auf die Fähigkeit, eigene Emotionen zu erkennen, zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Resiliente Menschen sind in der Lage, ihre Gefühle zu steuern und nicht von negativen Emotionen überwältigt zu werden. Sie nutzen Strategien, um Stress abzubauen und ihre Emotionen zu regulieren.

Anwendung im Alltag:

Die eigenen Emotionen zu regulieren kann sehr herausfordernd sein, insbesondere wenn man von Natur aus ein emotionalerer Mensch ist. Ich spreche aus Erfahrung. Kommen dann noch Ereignisse wie beispielsweise die Wechseljahre hinzu (gilt übrigens für beide Geschlechter) fällt es doppelt schwer, die eigenen Emotionen im Griff zu behalten. Atemtechniken, Meditation, Sport, ein Spaziergang und gesunde Ernährung helfen dabei, Stress abzubauen und die Stimmung zu heben. Es brauch Zeit und Geduld. Gib nicht gleich auf, wenn sich nicht sofort Erfolge einstellen. 

 

6. Netzwerkorientierung

Ein starkes soziales Netzwerk ist ein entscheidender Resilienzfaktor. Menschen, die in schwierigen Zeiten auf Unterstützung von Freunden, Familie oder Kollegen zurückgreifen können, sind oft resilienter. Soziale Kontakte bieten emotionale Unterstützung und helfen, Perspektiven zu wechseln.

Anwendung im Alltag:

Der Aufbau eines geeigneten sozialen Netzwerks ist nicht immer einfach. Gerade in Zeiten schwerer Schicksalsschläge erleben viele Menschen, wie sich Familie und Freunde abwenden, weil sie mit der Situation überfordert sind. Anstatt sich enttäuscht und resigniert zurückzuziehen, lohnt es sich, den Austausch mit Gleichgesinnten zu suchen, sei es in einem Verein oder einer Selbsthilfegruppe. Hieraus ergeben sich häufig neue wertvolle Kontakte. Außerdem sollte man sich niemals scheuen, um Hilfe zu bitten, wenn sie benötigt wird. Es ist eine Stärke, Schwäche zu zeigen und Unterstützung anzunehmen.

 

7. Zukunftsorientierung

Zukunftsorientierung bedeutet, eine positive Vision für die eigene Zukunft zu entwickeln und diese aktiv zu verfolgen. Resiliente Menschen haben oft klare Ziele und Pläne, die ihnen helfen, auch in schwierigen Zeiten den Fokus zu behalten. Sie sind in der Lage, sich an Veränderungen anzupassen und neue Wege zu finden, um ihre Ziele zu erreichen.

Anwendung im Alltag:

Seit meiner Erkrankung fällt mir persönlich dieser Resilienzfaktor besonders schwer. Anfangs fehlte mir der Mut mir Zukunftsziele zu setzen. Zukunftsziele müssen nicht immer aus großen Visionen, wie der Gründung einer Firma, einer Weltreise etc. bestehen. Ich habe mir beispielsweise Ziele gesetzt wie, im Hier und Jetzt zufrieden sein, schöne Momente bewusster genießen und meine Zeit sinnstiftend zu gestalten. Erstelle Dir einen Plan, mit Dingen, die Du gerne erreichen möchtest. Visualisiere diese Ziele, um Deine Motivation zu steigern. Eine klare Vorstellung was Du noch erreichen möchtest, kann Dir helfen, auch in Krisenzeiten einen klaren Kopf zu bewahren.

 

Fazit

Resilienz ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine Fähigkeit, die erlernt und entwickelt werden kann. Die sieben Resilienzfaktoren – Akzeptanz, Optimismus, Lösungsorientierung, Selbstwirksamkeit, emotionale Regulation, Netzwerkorientierung, Zukunftsorientierung – bieten eine wertvolle Grundlage, um in schwierigen Zeiten stark zu bleiben. Indem Du diese Faktoren in Deinen Alltag integrierst, kannst Du Deine persönliche Widerstandskraft stärken und ein erfülltes Leben führen. Denke daran: Resilienz ist ein Prozess, der Zeit und Übung erfordert. Sei geduldig mit Dir selbst und feiere jeden Fortschritt auf Deinem Weg.

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